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Das Mysterium des Aktuariats
Das Berufsbild des Mathematikers ist den meisten Leuten ein Begriff: Zahlen, Analysis und Statistik stehen im Fokus. Wenn es jedoch um das Aktuariat geht, haben viele ein großes Fragezeichen im Gesicht. Um etwas Klarheit in die Welt der Versicherungsmathematik zu bringen, haben wir Philomena aus der Allianz Private Krankenversicherungs-AG (APKV), Christian aus der Allianz Lebensversicherungs-AG (AZ-Leben) und Elisabeth aus der Allianz Versicherungs-AG (AZ-Vers) ein paar Fragen zu ihren Jobs als Aktuar:in gestellt.
Warum habt ihr euch für das Aktuariat entschieden?
Nachdem sich Philomena während ihres Studiums auf den Bereich Stochastik/Statistik fokussiert hatte, wurde die Versicherungsmathematik immer interessanter für sie. Elisabeth wollte zu Beginn in Richtung Wirtschaftsprüfung gehen. Ein Praktikum im Aktuariat bei der Allianz hat sie jedoch vom Gegenteil überzeugt. Die Themen haben sie sofort angesprochen und sie konnte zum ersten Mal einen Bezug zu den theoretischen Inhalten des Studiums herstellen. Christian hat sich für das Aktuariat entschieden, da man sich nicht nur mit technischen Themen beschäftigt, sondern auch als Analyst:in an spannenden Projekten arbeitet.
Was denken eure Freunde und Familie, was eure Aufgabe im Aktuariat ist? Und stimmt das mit der Realität überein?
„In meiner Familie und meinem Freundeskreis kannte eigentlicher keiner den Begriff „Aktuariat“. Zu Beginn dachten alle, dass ich bei der Allianz Versicherungen verkaufe und sie haben sich gewundert, warum ich dafür Mathematik studieren musste“, erklärte uns Elisabeth. Mittlerweile hat sich dies etwas geändert und die Vorstellungen stimmen halbwegs mit der Realität überein. Philomena beschreibt ihre Tätigkeit immer damit, „dass sie diejenige ist, die den Beitrag von Krankenversicherungen erhöht.“ Folglich glauben viele in ihrem Umfeld, dass sie den ganzen Tag vor Excel sitzt und ausschließlich Wahrscheinlichkeitsberechnungen durchführt. Zum Teil stimmt die Auffassung, allerdings wurden bei der APKV bereits viele Prozesse automatisiert. In ihrem Arbeitsalltag geht es neben der Kalkulation vor allem um spannende Projekte, wie z.B. Datenanalysen oder Modellierungen. Zudem beschäftigt sich Philomena viel mit Rechtsthemen, da die private Krankenversicherung gesetzlich stark reguliert ist.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Habt ihr die Möglichkeit vom Homeoffice aus zu arbeiten?
Seit der Corona-Pandemie wurde die Möglichkeit, vom Home Office aus zu arbeiten, stark ausgeweitet. Grundsätzlich gibt es wöchentlich einen Teamtag vor Ort, um wichtige Themen zu besprechen. Alle Mitarbeitenden können jedoch individuell entscheiden, auch öfter ins Büro zu kommen. Einen typischen Arbeitsalltag gibt es im Aktuariat nicht wirklich, da täglich unterschiedliche Themen auf der Agenda stehen. Im Allgemeinen kann man jedoch festhalten, dass in der Früh erst einmal E-Mails gelesen werden sowie ein kurzer Austausch mit dem Team stattfindet. Danach beschäftigt sich jeder mit seinen bestehenden Themen, wie zum Beispiel der Tarifkalkulation, Erstellung von Risiko- oder Stornomodellen sowie Datenauswertungen.
An welchen Projekten arbeitet ihr aktuell und was fordert euch vielleicht auch heraus?
Der neue Rechnungslegungsstandard IFRS17 war in den letzten Jahren in der gesamten Branche stark im Fokus. Als Christian zur Allianz gekommen ist, war das Projekt gerade auf der Zielgeraden. Dementsprechend musste er sich schnell in das Thema einarbeiten und die Lernkurve war steil. Durch die Unterstützung seiner Kolleg:innen konnte er sich jedoch super einarbeiten. Philomena arbeitet aktuell in einem agilen Team an der Entwicklung neuer Tarife. Dazu finden gerade mehrere Designsprints statt, die viel Spaß machen, aber auch viel Energie kosten. „Besonders herausfordernd ist das Projekt, da ich mich bisher noch nie mit einer Neukalkulation befasst habe“, erklärte uns Philomena. Die letzten Monate hat Elisabeth an der Integration der Unfallversicherung in den Privatschutz 2.0 mitgearbeitet. Im Rahmen dieses Projekts war sie hauptsächlich für die Preiskalkulation zuständig. Herausfordernd im Aktuariat ist, dass man sich oft neuen Gegebenheiten anpassen muss. Beispielsweise können uns Gesetzesänderungen dazu zwingen, das Pricing zu verändern. Ein aktuelles Thema ist auch die Corona-Pandemie, während der die Unfallhäufigkeit deutlich geringer war als in den vorhergehenden Jahren. Da unsere beobachteten Daten die Ausgangslage für unsere künftigen Berechnungen darstellen, stellt sich die Frage, wie man diese Daten im Speziellen überhaupt einfließen lassen kann.
Was macht euch an eurer Arbeit besonders viel Spaß?
„Besonders viel Spaß habe ich daran, Fragestellungen und Probleme detailliert zu analysieren und dies mit Kolleg:innen zu diskutieren“, erzählte uns Christian. Philomena schätzt die Flexibilität, ihren Arbeitstag frei zu gestalten sowie die vielfältigen Projekte, an denen sie teilnehmen darf. Man kann in der Kalkulation viel mitentscheiden und arbeitet fast komplett eigenverantwortlich. Elisabeth gefällt im Pricing besonders gut, dass sie hautnah bei der Produktentwicklung mit dabei ist. So bekommt man einen Überblick über die gesamte Kette: von der Dateneingabe über die Tarifierung bis hin zur Speicherung eines Vertrags in Bestandssystemen. Des Weiteren steht man im Aktuariat nie „still“. Es werden durchgehend neue Methoden und Verfahren getestet, um Innovationen voran zu treiben.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es im Aktuariat? Und wie unterstützt euch die Allianz hierbei?
Im Aktuariat gibt es verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten. Entscheidet man sich für die Aktuarsausbildung bei der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), übernimmt die Allianz im Rahmen der Ausbildung alle anfallenden Kosten für Seminare, Prüfungen sowie dafür notwenige Reisen. Man muss sich hierfür auch nicht Urlaub nehmen, sondern man wird von der Arbeit freigestellt. Auch weitere Ausbildungen der DAV, wie z.B. die CADS- oder CERA-Ausbildung werden unterstützt, wenn man diese im Anschluss noch absolvieren möchte. Ansonsten gibt es eine eigene Aktuariats-Fachlaufbahn, auf welcher man sich durch verschiedene Zertifizierungsprogramme weiterentwickeln kann. Dies alles erfolgt in enger Abstimmung mit der Führungskraft.
Was war euer bisheriges Highlight in eurer beruflichen Laufbahn bei der Allianz?
Das bisherige Highlight von Elisabeth war die Markteinführung der neuen betrieblichen Unfallversicherung der Allianz. Das Produkt war sehr veraltet mit überholter Technik. Im Rahmen eines Projektes wurde die Versicherung auf den neusten Stand gebracht. Zusammen mit anderen Kolleg:innen durfte sie die Preise berechnen und programmierte die technische Umsetzung für den neuen Tarif. Ein unvergessliches Erlebnis für Christian war die erste Beförderungsfeier: „Die Wertschätzung, die man von den Kolleg:innen bekommen hat, war wirklich schön und sehr motivierend.“ Philomena schwärmt von dem diesjährigen Mitarbeiterfest und erklärte, dass sie an einem tollen Fotoshooting für die Karrierewebseite teilnehmen durfte und die Bilder sind dort auch immer noch zusehen.
Welche Pläne habt ihr für eure weitere Karriere bei der Allianz?
Sowohl Philomena, Christian und Elisabeth möchten erst einmal ihre Aktuarsausbildung erfolgreich abschließen. Zudem ist deren Ziel, ihre Expertise im Aktuariat weiter zu vertiefen und eventuell auch andere Bereiche innerhalb der Allianz kennenzulernen. Insbesondere die Experten- und Projektlaufbahn sind für Elisabeth und Christian zukünftig interessant. Als Expert:in verfügt man über spezialisiertes Wissen in einem bestimmten Bereich und in der Projektlaufbahn steht man beispielsweise in der Verantwortung, komplexe Projekte zu begleiten.
Wem könnt ihr einen Berufseinstieg im Bereich Aktuariat empfehlen und warum?
Ein Berufseinstieg im Aktuariat ist jedem zu empfehlen, der Freude im Umgang mit Zahlen hat, gerne programmiert, sich mit Data Science Themen befasst und Spaß an Statistik hat. Demnach ist der Beruf nicht nur für (Wirtschafts-) Mathematiker:innen geeignet, sondern beispielsweise auch für Statistiker:innen oder Physiker:innen. Zusätzlich sollte man gerne im Team zusammenarbeiten, da Themen oft gemeinsam bearbeitet werden.
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