Thermondo GmbH

Gemeinsam machen wir Wohnen klimaneutral.

Unternehmenstyp

Großunternehmen


Branche

Energie / Versorger


Standort

Prinzenstraße 34, 10969 Berlin

Nachrichten (2)

  • Arbeitsleben

    Wärmepumpen-Installateur Thermondo kauft Solarfirma Febesol

    Expandierendes Start-up kauft lokalen Handwerksbetrieb: Das könnte künftig öfter passieren. Denn so können die Unternehmen liefern, was immer mehr Hausbesitzer wollen. Es ist eine Übernahme, die der Nachfrage vieler Eigentümer Rechnung trägt: Das Heizungs-Start-up Thermondo kauft die süddeutsche Solarfirma Febesol. Kunden der beiden Unternehmen sollen künftig nicht mehr nur eine Wärmepumpe oder nur eine Photovoltaik-Anlage bekommen können – sondern beides aus einer Hand. Thermondo-Gründer Philipp Pausder berichtet: „Ein Drittel der Heizungskunden will auch eine PV-Anlage. Und 30 Prozent der Febesol-Kunden wollen auch eine Wärmepumpe.“  Immer mehr Haushalte in Deutschland tauschen ihre Öl- und Gasheizungen gegen klimafreundliche Wärmepumpen und wollen den Strom dafür selbst mit erneuerbaren Energien produzieren. Mit solchen Kombinationen sind lokale Handwerker oft überfordert. Sie gehen daher gern auf die Kaufangebote von Jungunternehmen ein, die sich genau darauf spezialisieren. Philipp Pausder hat Thermondo 2013 gegründet, zunächst installierte und wartete das Start-up Öl- und Gasheizungen. Im Einbau von Wärmepumpen erkannte der CEO einen neuen Wachstumsmarkt, seit einigen Monaten beschäftigen sich seine Handwerker nur noch damit. Mit Photovoltaik fügt er seinem Unternehmen das nächste Geschäftsfeld hinzu und kauft dafür Expertise ein: Die südwestdeutsche Firma Febesol ist seit 2009 im Solarmarkt aktiv. Ihre Elektromeister und Elektrikerinnen haben seitdem mehr als 6000 Photovoltaikanlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern verbaut. Thermondo wächst durch die Übernahme beträchtlich: Zu den bislang 800 Beschäftigten kommen 160 Mitarbeitende hinzu. Neun Monate genug Strom für die Wärmepumpe Den Zusammenschluss hält der Heizungs- und PV-Marktexperte Florian Kaiser in der aktuellen Situation für logisch. Denn für Auftraggeber, die im Eigenheim lebten und sich eine Wärmepumpe installieren ließen, sei oft auch eine PV-Anlage sinnvoll und umgekehrt.  „Sowohl für die Heizungs- als auch für die Solarbranche wächst der Anreiz, sich sektorübergreifend aufzustellen“, sagt Kaiser, der Partner bei dem Beratungsunternehmen LEK Consulting ist. Sie hätten eine sehr ähnliche Zielgruppe. Thermondo-Chef Pausder und Febesol-Chef Daniel Fellhauer wollen künftig einem Kunden, der ein System von beiden bestellt, auch das jeweils andere anbieten. „Die Kunden haben zunehmend Interesse am Komplettpaket“, beobachtet Fellhauer. Die Solarpaneele würden zwar in der Heizperiode zwischen Mitte November und Mitte Februar nicht viel Strom liefern, erklärt Experte Kaiser. „Aber die restlichen neun Monate im Jahr ist man mit einer PV-Anlage in Sachen Heizen und Warmwasser weitgehend autark, muss kaum bis keinen Strom aus dem Netz beziehen und hat sogar noch Überschuss, um ein E-Auto zu laden.“ Die Umstellung zahlreicher Hausbesitzer auf moderne Heizungs- und Stromerzeugungstechnologien verändert auch die Handwerkerbranche in Deutschland. Immer häufiger schließen sich junge Unternehmen mit etablierten Installateursbetrieben zusammen oder übernehmen diese. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Unternehmensgruppe Homeserve. Sie kauft Handwerksbetriebe aus dem Heizungsbereich und unterstützt diese bei bürokratischen Aufgaben und bei der Interaktion mit den Kunden. Der Leiter von Homeserve Deutschland, Thomas Rebel, hatte dem Handelsblatt im vergangenen Jahr erklärt: „Heizungstausche werden immer komplexer. In vielen Fällen ist eine komplette Energieberatung nötig.“   Laut Kaiser ist es aber wichtig, dass die lokalen Handwerksbetriebe nicht komplett in den großen, digital versierten Start-ups aufgehen. „Kooperationen zwischen Plattformen und lokalen Handwerkern funktionieren dann besonders gut, wenn die Plattform dem Handwerker Aufgaben wie Abrechnung, Schulungen, Beschaffung und sonstige Bürokratie abnimmt, aber die Identität des Handwerksbetriebs vor Ort und im Kundenkontakt als individuelle Stärke erhalten bleibt“, sagt er. „Die Kunden wollen einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort haben, der die Verantwortung übernimmt, und keine anonyme Truppe.“ Febesol: Bisher immer aus eigener Kraft gewachsen Für Febesol ist die Übernahme durch Thermondo dennoch ein harter Umbruch in der Unternehmensgeschichte. Fellhauer gründete das Unternehmen als gelernter Zimmermann mit eigenen Mitteln. „Wir waren gezwungen, von Tag eins an profitabel zu wachsen“, erinnert er sich. „Wir haben aus dem Cashflow gelebt, ohne Hilfe von außen. Fremdkapital war ein Fremdwort.“ Jetzt aber wolle sein Unternehmen groß mitspielen. „Ohne Thermondo würde uns das wesentlich schwerer fallen. Im Markt ist unglaublich viel Kapital und Bewegung“, sagt Fellhauer. Gemeinsam haben die Unternehmenschefs ambitionierte Expansionspläne. „Bislang hat Febesol vier Niederlassungen. Perspektivisch wollen wir den PV-Service aber in ganz Deutschland ausrollen“, stellt Pausder in Aussicht.  Dadurch will sich auch Thermondo wieder aus der jüngsten Unternehmensflaute herausarbeiten. „Durch die Diskussionen um das Heizungsgesetz war 2023 ein sehr anspruchsvolles Jahr für alle, die im Wärmepumpengeschäft sind“, sagt Pausder. Das habe Thermondo vor allem im vierten Quartal 2023 stark gespürt. Umsatzzahlen für das vergangene Jahr hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben. 2022 waren es 104 Millionen Euro. 2024 sollen es 200 Millionen sein. Der Unternehmenschef blickt wieder zuversichtlich auf die Marktlage: „Im zweiten Quartal dieses Jahres wollen wir profitabel sein.“

  • Arbeitsleben

    Größter deutscher Heizungsbauer schafft Gasheizungen ab: Wird Habecks Gesetz doch zum Erfolg?

    Auch wenn die Absatzzahlen für 2023 nicht rosig waren: Die Heizungsbranche stellt sich auf die Wärmepumpe ein. Ein großer Heizungsbauer stellt die Gasheizung jetzt komplett ein. Berlin – Für die Heizungsindustrie war 2023 ein bewegtes Jahr: Erst die Energiekrise, die die Preise für Öl, Gas und Strom auf neue Höhen springen ließen. Und dann die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das letztlich den Spitznamen Heizungsgesetz erhielt. All das bescherte der Branche ein Rekordjahr. Im Jahr 2023 legte der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel zu, wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) am Montag (19. Februar) mitteilte. Geprägt war das Jahr von Sondereffekten: Auf einen Nachfrageboom bei Wärmepumpen folgte eine gesteigerte Nachfrage bei der Modernisierung von Öl- und Gasheizungen. Die Unsicherheit, die mit dem GEG einherging, ließ die Wärmepumpe unattraktiver werden – die Auftragsbücher blieben auch solange leer, bis nicht klar war, wie die Förderung für das neue Gesetz ab 2024 aussehen würde. Thermondo schafft die Gasheizung ab Doch jetzt, wo das GEG endgültig in Kraft ist und die Zukunft der Wärmepumpe gesetzlich verankert wurde, hofft die Branche auf einen neuen Boom. Aus diesem Grund hat sich der größte deutsche Heizungsbauer Thermondo nach Informationen von Ippen.Media entschieden, die Gasheizung ganz aus dem Sortiment zu nehmen. „Thermondo hat im Februar 2024 die letzte fossile Heizung verkauft. Für Deutschlands größten Heizungsinstallateur geht damit nach fast elf Jahren eine Ära zu Ende: thermondo konzentriert sich nun voll auf die Wärmepumpe, Photovoltaik und weitere Technologien für klimaneutrales Wohnen und versteht sich als Möglichmacher der Energiewende im Einfamilienhaus“, heißt es in einer Pressemitteilung. Erst im Sommer 2023 hatte die Firma ebenfalls Ölheizungen aus dem Programm genommen. Bereits bestellte Gasheizungen würden noch verbaut werden, betont Thermondo weiter, genauso wie Wartung und Service installierter Heizungen. Heizungsbranche erwartet besseres Jahr 2024 2023 wurden in Deutschland insgesamt 1,3 Millionen Wärmeerzeuger abgesetzt, wie der BDH mitteilte. Das entspreche einem Wachstum von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Einen Absatz in ähnlicher Größenordnung hätten die Hersteller „zuletzt in den 90er Jahren“ erzielt, als die heiztechnische Modernisierung der neuen Bundesländer in die Bilanz eingeflossen war.  In der ersten Jahreshälfte hätten die Hersteller „einen anhaltenden Nachfrageboom bei Wärmepumpen“ verzeichnet, der unter anderem auf die Sorge der Verbraucherinnen und Verbraucher vor einer möglichen Gasmangellage infolge des Ukraine-Kriegs zurückging. In der zweiten Jahreshälfte 2023 habe dann jedoch die Debatte um die Novelle GEG und die künftige staatliche Förderung für eine gesteigerte Nachfrage bei der Modernisierung von Öl- und Gasheizungen gesorgt, während sich der Absatz von Wärmepumpen rückläufig entwickelte, erklärte der BDH. Diese Entwicklung bewertet Thermondo auf Nachfrage als „positive Entwicklung“ trotz der Hängepartie im Sommer. „Jetzt herrscht Klarheit und es gilt, noch mehr Hausbesitzer vom Umstieg auf die Wärmepumpe zu überzeugen“, so ein Pressesprecher des Unternehmens. Erstes Halbjahr 2024 noch von Unsicherheit geprägt Für das erste Halbjahr des neuen Jahres zeigt sich die Heizungsindustrie trotz der derzeit noch immer „hohen Verunsicherung im Markt und den eher verhaltenen Erwartungen der Hersteller“ laut BDH optimistisch. „Mit Inkrafttreten des GEG und der neuen Förderrichtlinie besteht jetzt endlich Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer und vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher“, erklärte BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Damit sei „jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen und die Wärmewende in den eigenen vier Wänden anzugehen“. Vor diesem Hintergrund appellierte der BDH gemeinsam mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima an die Politik, eine Informationsoffensive über heiztechnische Lösungen und neue Förderungen zu starten. „Aus Paragrafen müssen jetzt eingebaute Heizungen werden“, forderte BDH-Hauptgeschäftsführer Staudt.