Die Generation Z in der Krise: Wie Unternehmen junge Talente halten und binden
- Dienstag, 22. Juni 2021
- Svenja Rausch
Ein Drittel der jungen Talente will den Arbeitgeber nach nur zwei Jahren wechseln. Wir zeigen, woran das liegt und wie Sie die jungen Talente erfolgreich an Ihr Unternehmen binden.
Zeigte die Gen Z sich im September 2020 noch optimistisch, sieht das inzwischen anders aus: Soziale Isolation und finanzielle Sorgen haben vor allem das Sicherheitsbedürfnis hinsichtlich der Arbeitgeberwahl verstärkt. Dennoch will ein Drittel den Arbeitgeber nach nur zwei Jahren wechseln. Wir zeigen, woran das liegt und wie Sie die jungen Talente erfolgreich an Ihr Unternehmen binden.
Warum sollte ich diesen Job ausüben? Erfüllt er mich? Ist er sinnvoll? Keiner Generation zuvor ging es so sehr um die Frage nach dem “Warum” wie der Gen Z. Die richtige Profession zu finden, die mit ihren Werten und Vorstellungen einhergeht, ist ihnen deutlich wichtiger als das Erklimmen der Karriereleiter innerhalb eines Unternehmens. Die Frage nach dem Sinn ist für diese Generation einer der zentralen Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers.
Und eben diesen Sinn gilt es für Arbeitgeber, hervorzuheben. Denn: Durch den vorherrschenden Fachkräftemangel hatte der War for Talents auf eine ganz neues Level erreicht. Unternehmen mussten sich entsprechend positionieren, um bei den Young Professionals zu punkten. Dann kam Corona.
Die Krise der Gen Z: Im Zwiespalt von Selbstverwirklichung und Sicherheitsbedürfnis
Die Corona-Krise hat den Ansprüchen und Vorstellungen der Gen Z einen Dämpfer verpasst. Herrschte in den letzten Monaten noch ein gewisser Zweckoptimismus vor, hat sich durch Faktoren wie soziale Isolation, finanzielle Sorgen und eventuell sogar ein Umzug zurück ins Kinderzimmer die Einstellung der Gen Z verändert.
Mittlerweile bewirkt die schiere Menge unkontrollierbarer und aufeinandertreffender Faktoren einen eigentümlichen Zwiespalt bei der Gen Z: Als Digital Natives und Frühgeförderte haben die jungen Talente nach wie vor den Wunsch nach Entfaltung und Entwicklung – zugleich bzw. als Auswirkung der Pandemie verspüren sie inzwischen aber auch ein großes Bedürfnis nach Sicherheit.
In der Folge wächst die Attraktivität von Arbeitgebern, von denen sich die Gen Z mehr Sicherheit verspricht: große Konzerne und der öffentliche Dienst. Bisher beliebte Start-ups oder auch KMU sind hingegen weniger gefragt. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass gut ein Drittel den Arbeitgeber nach nur zwei Jahren wechseln will. Was hier zunächst als Widerspruch erscheint, ist ebenfalls Folge des beschriebenen Zwiespalts. Denn die Entfaltung und die Sicherheit, die beim aktuellen Arbeitgeber nicht gefunden wird, verspricht eventuell der nächste. Auch angesichts der Krise sind die Anforderungen und Bedürfnisse relevant, mit denen die jungen Talente ins Studium und in die Arbeitswelt gestartet sind.
Mitarbeiterbindung ist wichtiger denn je
Arbeitgeber, die diese ambivalente Gefühlswelt der Gen Z kennen und verstehen, haben genau hier den Ansatz, junge Talente als Mitarbeiter:innen für sich zu gewinnen und sie zu binden. Sicherheit zu vermitteln und gleichzeitig Platz für Persönlichkeitsentwicklung und Abwechslung zu bieten und so der Gen Z aus ihrer Krise zu verhelfen. Welche Faktoren dabei zum Tragen kommen und welche Maßnahmen helfen, erläutern wir Ihnen in unserem aktuellen Whitepaper.
Durch neue Auflagen und Lockerungen verändert sich der Tagesablauf derzeit fast täglich. Wie es Studierenden und Unternehmen nach mehr als einem Jahr Pandemie und digitaler Lehre sowie Home Office ergangen ist und geht, halten wir in einer aktuellen, repräsentativen Umfrage fest. Die Ergebnisse hierzu werden im Juni 2021 veröffentlicht.