Die Generation Z rekrutieren: 5 Fragen, die Personaler:innen erwarten
- Donnerstag, 22. April 2021
- Svenja Rausch
Wir haben zusammengefasst, was die Generation Z von Arbeitgebern erwartet und auf welche Fragen Personaler:innen im Gespräch gefasst sein sollten.
Mit der Gen Z strömt eine neugierige und selbstbewusste Generation auf den Arbeitsmarkt. Um sich im Dschungel der Angebote zu orientieren, ist es für die jungen Talente wichtig, spätestens im Bewerbungsgespräch einen authentischen Eindruck des Arbeitsalltages zu bekommen. Wir haben zusammengefasst, was die Generation Z von Arbeitgebern erwartet und auf welche Fragen PersonalerInnen im Gespräch gefasst sein sollten.
Selbstverwirklichung, Spaß am Beruf, gutes Arbeitsklima, Work-Life-Balance: So lassen sich die Anforderungen der Generation Z zusammenfassen. Das wissen auch Arbeitgeber und werben mit diesen Schlagworten um die jungen Talente. Wer seine Versprechen wirklich einhält, lässt sich gar nicht so einfach herausfinden. Besonders bei digitalen Bewerbungsprozessen ist es schwierig, potenzielle Arbeitgeber realistisch einzuschätzen. Umso wichtiger ist es für die jungen Talente, ihre Fragen stellen zu können, um die wichtigsten Aspekte im Vorstellungsgespräch abzuklopfen.
5 Fragen, die junge Talente im Vorstellungsgespräch stellen
In Bewerbungsgesprächen lernen nicht nur PersonalerInnen Interessenten kennen. Auch die BewerberInnen erhalten bestenfalls ein genaueres Bild vom Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle. Auf folgende Fragen sollten PersonalerInnen daher gefasst sein, wenn sie die Generation Z rekrutieren:
1. Wie stellen Sie eine ausgeglichene Work-Life-Balance sicher?
Schlagworte wie Work-Life-Balance sind in den meisten Ausschreibungen zu lesen. Von vielen Arbeitgebern werden sie versprochen, aber lange nicht von allen eingehalten. Zumal der Begriff höchst individuell besetzt ist. Die Generation Z strebt nach einem optimalen Mix aus Arbeitsleben und Freizeit. Im Bewerbungsgespräch haben sie die Möglichkeit zu überprüfen, ob potenzielle Arbeitgeber wirklich Strategien an der Hand haben, um die Work-Life-Balance zu garantieren. Konkrete Beispiele können jungen Talenten helfen ihre Vorstellungen mit den Möglichkeiten des Unternehmens abzugleichen.
2. Habe ich die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten?
Homeoffice ist kein Modetrend und auch außerhalb der Pandemie von der Generation Z gefordert. Die Frage nach einem flexiblen Arbeitsort ist daher keine Seltenheit mehr, wenn sie die Gen Z rekrutieren. Wichtig ist den jungen Talenten dabei auch, ob Homeoffice nicht nur möglich, sondern auch gern gesehen ist und ob die Arbeitgeber die Ausstattung des Homeoffices unterstützen.
3. Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
Der Cultural Fit ist in aller Munde. Vor dem Vorstellungsgespräch ist den BewerberInnen klar: Meine Qualifikationen passen zur ausgeschriebenen Stelle. Aber passen auch die Werte? Das lässt sich im Bewerbungsgespräch herausfinden und sollte für das Unternehmen genauso wichtig sein wie für die Gen Z. Denn: Decken sich ihre Werte mit jenen des Unternehmens, sind junge Talente tendenziell zufriedener, leistungsbereiter und loyaler.
4. Was für eine Fehlerkultur wird in Ihrem Unternehmen gelebt?
Aus Fehlern lernt man. Damit das auch im Arbeitskontext der Fall ist, sollten Fehler weder ignoriert noch bestraft werden. Gerade BerufseinsteigerInnen ist es wichtig, dass sie Fehler machen dürfen und die Möglichkeit bekommen, aus diesen zu lernen. Regelmäßige Feedbackgespräche sind eine Möglichkeit, um BewerberInnen von einer positiven Fehlerkultur zu überzeugen und die jungen Talente für sich zu gewinnen.
5. Was sind meine Weiterbildungsmöglichkeiten?
Da Selbstverwirklichung eine wichtige Rolle für die Generation Z spielt, sind Weiterbildungsmöglichkeiten und Coachings für die jungen Talente von Bedeutung – für Hard wie Soft Skills. Dabei ist es egal, ob das eigene Unternehmen interne oder externe Weiterbildungen ermöglicht. Letztendlich profitieren beide Seiten von bestens ausgebildeten Junioren, die sich zu späteren Führungskräften aufbauen lassen. Und so möglichst lange im Unternehmen bleiben.
Mit authentischen Antworten die Gen Z für sich gewinnen
Die Gen Z ist anders aufgewachsen als die Generationen zuvor. Als Kinder standen sie im Mittelpunkt, wurden in Entscheidungen mit einbezogen, motiviert, gelobt. Das Selbstbewusstsein wurde gefördert. Das zeigt sich auch im Bewerbungsgespräch. Die Generation Z ist neugierig und nicht auf den Mund gefallen. Als Personaler:in empfiehlt es sich daher, auf die Fragen der Generation Z im Recruitingprozess vorbereitet zu sein. Wichtig ist es, stets authentisch und ehrlich zu bleiben. Werte sollten nicht nur im Recruiting-Video und dem Bewerbungsgespräch dargelegt, sondern auch gelebt werden.
Sicherlich, nicht jede:r hat den Mut Fragen zu stellen, um sich im Dschungel der Arbeitgeber zu orientieren. Wer sich aber doch traut, bekommt einen realistischen Eindruck davon, was den Arbeitgeber auszeichnet. Und davon profitieren letztendlich beide Seiten. Bereitet man sich auf die Fragen der Talente vor und gibt ehrliche Antworten, erleichtert das nicht nur die Orientierung der Generation Z, sondern auch das Bestehen nachhaltiger Arbeitsbeziehungen.