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Employer Branding Best Practices: Was funktioniert für die Gen Z und was nicht?

  • Freitag, 5. November 2021
  • Svenja Rausch

Transparenz, Diversität und Technologie – auf diese Punkte legt die die Gen Z bei der Auswahl des Jobs besonderen Wert. Doch neben diesen Präferenzen haben sie auch eine klare Vorstellung davon, was sie auf keinen Fall möchten.

Junge Frau lächelnd mit Rucksack vor Urlaubskulisse

Transparenz, Diversität und Technologie – auf diese Punkte legt die die Gen Z bei der Auswahl des Jobs besonderen Wert. Doch neben diesen Präferenzen haben sie auch eine klare Vorstellung davon, was sie auf keinen Fall möchten. Wir haben für Sie die wichtigsten Do’s und Dont’s zusammengefasst.

Die Pandemie hat dem akademischen Nachwuchs die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt erschwert. Trotzdem bleibt die Gen Z für ihre hohen Ansprüche an Arbeitnehmer bekannt. Laut einer aktuellen Jobteaser-Befragung unter 3.000 Studierenden und Absolvent:innen haben sich diese sogar erhöht. Sie wünschen sich einerseits Stabilität für ihre berufliche Zukunft, hoffen aber gleichzeitig auf einen flexiblen Arbeitsalltag. Als High Potenzials können sie es sich auch leisten, diese Ansprüche geltend zu machen. Wenn Sie im War for Talents konkurrenzfähig bleiben möchten, sollten Sie sich genau bewusst machen, worauf die Gen Z bei Arbeitgebern achtet und Ihre Employer Brand auch klar kommunizieren. 

Worauf sollten Sie achten? 

1. Hochschulmarketing: Machen Sie frühzeitig auf sich aufmerksam

Fast 3 Millionen Studierende gibt es in Deutschland. Und obwohl sie auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt sind, fehlt es ihnen oftmals an Orientierung. Nutzen Sie daher die Gelegenheit, sich Ihrer Zielgruppe zu präsentieren. Mithilfe von klaren Hochschulmarketing-Strategien schaffen Sie es, auf der Bildfläche der passenden Bewerber:innen zu erscheinen. Egal ob über Networking-Events, als Dozent:in in Uniseminaren oder durch das Anbieten von Praktika – schaffen Sie Touchpoints mit Ihrer Zielgruppe.

2. Technikversiert – Kein Plus, sondern ein absolutes Muss

Das bedeutet, dass Sie sich mit der Technologie dieser Generationen auskennen müssen, wenn Sie sie für sich gewinnen wollen. Dies gilt für jeden Teil des Bewerbungsprozesses, von der Sicherstellung, dass Ihr Bewerbungsverfahren mobilfreundlich ist, bis hin zum Einsatz moderner Technologie an Ihrem Arbeitsplatz. Nichts schreckt junge Bewerber:innen mehr ab, als die Arbeit mit veralteter Software. 

3. Social Media als Tool: Aktiv auf allen Kanälen

Als die am stärksten vernetzte Generation aller Zeiten ist diese Gruppe hervorragend auf remote- und virtuelle Kontakte vorbereitet. Wenn Sie verstehen, wie Sie die sozialen Medien nutzen, wie Sie über verschiedene Kanäle kommunizieren und wie Informationen ausgetauscht werden, kann Ihr Unternehmen neue Wege finden, um Ihre Mitarbeiter:innen stärker einzubinden und zu engagieren. TikTok, YouTube, Instagram, LinkedIn – nutzen Sie die volle Bandbreite der sozialen Netzwerke, um Ihre Zielgruppe zu erreichen und Ihre Employer Brand zu präsentieren.

4. Stark durch Diversität auf allen Unternehmensebenen

Die Welt der Generation Z ist globalisiert, vernetzt und grenzenlos und vor allem sensibel hinsichtlich jeglicher Form von Diskriminierung. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und setzen Sie sich mit dem Thema Diversität auseinander. So stärken Sie nicht nur Ihre Employer Brand bei der Gewinnung neuer Talente, sondern automatisch auch den Zusammenhalt Ihrer Mitarbeiter:innen untereinander und schaffen einen Safe-Space, in dem sich Talente jeder Hautfarbe, jedes Geschlechts und jeder Sexualität frei entfalten können. Achten Sie beispielsweise bereits bei Ihren Stellenanzeigen darauf, Sensibilität zu zeigen.

Und was gilt es zu vermeiden?

1. Business as usual: Den Recruiting-Prozess nicht an die Bedürfnisse der Gen Z anpassen

Wie keine Generation vor ihnen sehnt sich die Gen Z nach sofortigem Feedback. In einer Welt, in der der Support immer online ist, der direkte Webchat auf Knopfdruck und die Reaktionen sofort erfolgen, ist es wichtig, dass Ihr Unternehmen agil genug ist, um Angebote so schnell wie möglich anzuwerben, zu analysieren und zu erweitern. Gestalten Sie für Ihre Bewerber:innen beispielsweise ein optimales Erlebnis entlang der Candidate Journey, um direkt beim ersten Eindruck zu punkten und positiv in Erinnerung zu bleiben.

2. Neben Technologie das Persönliche vernachlässigen

Es mag zwar widersprüchlich erscheinen, aber die Generation der Digital Natives sehnt sich besonders im Arbeitsalltag nach persönlichen Gesprächen mit Vorgesetzten und Kolleg:innen. Damit sich junge Talente direkt von Anfang wohl bei Ihnen fühlen, sollten Sie bereits beim Recruiting-Prozess Wert auf persönliche Kontakte legen. Denn auch wenn KI und Chatbots auf den ersten Blick viel hermachen, wünschen sich junge Kandidat:innen vor allem die Interaktion mit echten Menschen – und das vom ersten Tag.

3. Zu wenig Wert auf Äußerlichkeiten

Heutzutage, wo Online-Bewertungen von Yelp bis Glassdoor allgegenwärtig sind, ist es für junge digitale Bewerber:innen einfacher denn je, sich über den Ruf Ihres Unternehmens zu informieren. Nehmen Sie die Narrative selbst in die Hand, indem Sie die eigenen Mitarbeiter:innen aus ihrem Berufsalltag berichten lassen. Der Einsatz von Corporate Influencer:innen als Fürsprecher:innen des Unternehmens sorgt beispielsweise für Transparenz und Authentizität. Besonders die Social-Media-affine Gen Z kann sich mit Corporate Influencer:innen gut identifizieren. 

4. Flexibilität nur in der Stellenausschreibung 

Wenn Sie einen sicheren Arbeitsplatz, Mobilität, einen definierten Karriereweg und die Aussicht auf Weiterbildung bieten können, können Sie für Angehörige dieser Generationen sehr attraktiv werden. Das bedeutet jedoch mehr als leere Versprechungen in Stellenanzeigen. Denn neben hohen Ansprüchen ist die Gen Z außerdem für das sogenannte Job-Hopping bekannt – mehr als ein Drittel bleibt nicht länger als zwei Jahre bei demselben Arbeitgeber. Wenn Sie Ihre jungen Mitarbeiter:innen also langfristig an sich binden möchten, sollte die angepriesene Struktur intakt sein. Um Unzufriedenheit seitens ihrer Mitarbeiter:innen vorzubeugen, bieten sich daher regelmäßige Feedbackgespräche an. So können sie Unzufriedenheit frühzeitig erkennen und ihr mit passenden Maßnahmen entgegenwirken.

Fazit: Richten Sie den Blick in die Zukunft

Auch wenn Sie nicht alle Maßnahmen auf einmal umsetzen, jetzt ist die Zeit um Ihre Prozesse auf die jüngere Generation einzustellen. Denn noch steckt der Großteil der Gen Z in Studium und Ausbildung. Experimentieren Sie mit Social Media, bauen Sie Ihren Recruiting-Prozess um oder entwickeln Sie neue Workflows, um flexibles Arbeiten nicht nur in der Theorie anzubieten, sondern auch praktisch zu ermöglichen. 

Doch ganz gleich, an welcher Baustelle Sie zuerst ansetzen möchten, verlieren Sie Ihr Ziel nicht aus den Augen. Dabei kann eine klar formulierte Employer-Branding-Strategie hilfreich sein.