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Karrierebarometer 2023/24: Gen Z zwischen Selbstsicherheit und Selbstüberschätzung

  • Montag, 25. September 2023
  • Svenja Rausch

Kein klarer Karriereweg vor Augen, aber das Selbstbewusstsein stimmt – die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt verdeutlicht den Young Talents offenbar ihren Wert.

Kein klarer Karriereweg vor Augen, aber das Selbstbewusstsein stimmt – die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt verdeutlicht den Young Talents offenbar ihren Wert. Sie sind enorm gefragt und in der Lage, Ansprüche zu stellen und zwischen verschiedenen Jobangeboten zu wählen. Die Unternehmen hingegen möchten mehr junge Menschen einstellen, haben dafür aber in der wirtschaftlich schwierigen Zeit weniger HR-Budget als zuvor. Dabei ist gerade die Bezahlung einer der wichtigsten Faktoren für die Gen Z. Wie dieses Dilemma gelöst werden kann und weitere spannende Erkenntnisse bietet das gerade erschienene Karrierebarometer.


Für unsere nunmehr siebte jährliche repräsentative Umfrage haben wir in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Kantar 999 Studierende und Berufsanfänger:innen sowie 700 Personalverantwortliche befragt. Das daraus resultierende Karrierebarometer 2023/24 zeigt einen deutlichen Kontrast zwischen den Ansprüchen der jungen Talente und der Realität, mit der Unternehmen konfrontiert sind.

Optimismus trotz Unsicherheit

Sorgen um die berufliche Zukunft prägen weiterhin das Karriereleben der meisten Studierenden (64 Prozent). Fast die Hälfte befürchtet, ihr eigenes Leben nicht finanzieren zu können und ein Großteil (72 Prozent) hat noch keinen Berufsweg vor Augen. Dennoch sieht sich die Gen Z klar im Vorteil: Der Fachkräftemangel verschärft sich zunehmend und steigert den Bedarf nach Nachwuchskräften in den Betrieben. Das führt dazu, dass derzeit jedes zweite Vorstellungsgespräch in einem Stellenangebot resultiert. Auch junge Arbeitnehmer:innen, die bereits einen Job haben, entdecken das grüne Gras auf der anderen Seite. Mehr als ein Drittel der Berufsanfänger:innen plant, den aktuellen Job innerhalb des nächsten Jahres zu verlassen. Hauptgründe sind ein besseres Gehalt (54 Prozent), eine bessere Work-Life-Balance (41 Prozent) und mehr Flexibilität bei Remote-/Hybridarbeit und Arbeitszeiten (36 Prozent). Die Verunsicherung, die Mitglieder der Gen Z noch im letzten Karrierebarometer geäußert haben, weicht wenigstens teilweise einer neuen Selbstsicherheit und dem Bewusstsein, gebraucht zu werden.

Recruiting mit Hürden

Die neu gewonnene Wertigkeit hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitnehmerseite: Eine Mehrheit der Personalverantwortlichen (64 Prozent) gibt an, Schwierigkeiten zu haben, überhaupt junge Bewerber:innen zu finden. 46 Prozent der Personaler:innen empfinden dies trotz der konjunkturellen Schwäche der deutschen Wirtschaft als noch schwieriger als im Vorjahr. Das steht im starken Kontrast zu den gesetzten Zielen: 43 Prozent der Unternehmen und sogar 48 Prozent der Konzerne wollen mehr Personal anstellen als im Jahr 2022. Weitere 43 Prozent wollen eine gleichbleibende Anzahl an Mitarbeiter:innen einstellen – der Personalbedarf bleibt also unverändert hoch. Die dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen sind jedoch krisenbedingt beschränkt. Der Druck steigt noch weiter durch Mitbewerber, die alle um die Gunst der jungen Talente konkurrieren. Die Lösung kann nur eine effizientere Ansprache sein – jede Recruiting-Aktivität muss zum Treffer werden.

Orientierung gesucht

Dafür müssen Personalverantwortliche die Lage der jungen Talente verstehen, die richtigen Kontaktpunkte identifizieren und passende Angebote machen. Der Gen Z fehlt es nach eigenen Angaben an Vorabinformationen über relevante Jobs (79 Prozent), Austausch mit anderen Berufstätigen (78 Prozent) und Tipps für den Bewerbungsprozess (74 Prozent). Wertvolle Ansatzpunkte für Personalverantwortliche in Unternehmen und den Career Services der Hochschulen. Die jungen Arbeitnehmer:innen wollen Hilfestellungen und Unterstützung, um gut in das Berufsleben zu finden. Trotz des neu erlangten Selbstsicherheit liegt ein sicherer und klarer Karriereweg für sie noch in weiter Ferne. Arbeitgeber sind gefragt, die junge Generation frühzeitig mit attraktiven Angeboten anzusprechen und sich so schon vor Abschluss des Studiums als Wegweiser und potenzieller Partner für sie zu positionieren.


Der vollständige Report mit weiteren spannenden Ergebnissen und einer tieferen Analyse steht zum kostenlosen Download für Sie bereit.

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