Top oder Flop? Diese Kanäle zahlen auf ein wirksames Employer Branding ein
- Dienstag, 7. Juni 2022
- Svenja Rausch
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitssuche der jungen Generation lassen nach: Im März 2022 gaben nur noch zwei Prozent der befragten Absolvent:innen an, pandemiebedingt keine Stelle zu finden.

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitssuche der jungen Generation lassen nach: Im März 2022 gaben nur noch zwei Prozent der befragten Absolvent:innen an, pandemiebedingt keine Stelle zu finden – 30 Prozent weniger als noch vor einem halben Jahr. Zeit für Unternehmen, ihre Employer Branding Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen.
Ads auf Facebook & Co. oder die Rolle als Gastdozent:in an der Universität: Um sich von der Konkurrenz abzuheben, setzen mehr und mehr Unternehmen inzwischen auf die unterschiedlichsten Employer-Branding-Maßnahmen. Leider sind diese Bemühungen nicht immer zielgerichtet und effektiv, sondern vergeuden wertvolle Ressourcen. Dabei verlangt die Gen Z gar nicht so viel von ihren zukünftigen Arbeitgeber:innen. Wir haben die Top Tipps zusammengefasst, mit denen sich Unternehmen angemessen präsentieren und positionieren, um wirklichen Impact zu erzeugen.
Mit Suchmaschinen einen ersten Überblick verschaffen
So banal es klingen mag: Suchmaschinen wie Google oder auch Bing sind für 39 Prozent der jungen Talente die erste Anlaufstelle bei der Suche nach einem passenden Job. Nur 13 Prozent der Befragten des aktuellen Karrierebarometers Young Talents geben hingegen an, auf den Karriereseiten bekannter Unternehmen in die Stellensuche einzusteigen.
Doch Unternehmen sollten daraus nicht die falschen Schlüsse ziehen und die eigene Karriereseite nun zweitrangig behandeln. Ganz im Gegenteil: Um in Suchmaschinen wie Google gut zu ranken, sollten Sie Ihren eigenen Internetauftritt umso genauer unter die Lupe nehmen. Passende Keywords sorgen dafür, dass Ihre junge Zielgruppe Sie auch ohne die Unterstützung von bezahltem Suchmaschinenmarketing findet. Potenzielle Bewerber:innen, die Sie über diesen Kanal gefunden haben, beenden ihre Suche aber nicht, sobald Sie auf Ihre Website gestoßen sind.
Bewerber:innen wollen klare und schnell auffindbare Informationen
Sie möchten sich schnell einen Überblick über passende Stellen verschaffen können. Und auch erfahren, was Sie als Unternehmen ihnen zu bieten haben. Daher ist es wichtig, eine gut strukturierte Website zu haben, ebenso wie eine durchdachte Karriereseite, auf der Interessent:innen schnell die Informationen finden, nach denen sie suchen. Dazu gehören Stellenausschreibungen und Mitarbeiter-Benefits ebenso wie die Beschreibung Ihrer Unternehmenskultur. Sind diese Informationen nicht gut auffindbar, ist das Interesse schnell verloren und die Jobsuche geht ohne Sie weiter.
Dauerbrenner Karrierenetzwerke: LinkedIn und XING nach wie vor relevant
Neben Suchmaschinen nutzen junge Absolvent:innen am häufigsten Netzwerke wie LinkedIn oder XING, um nach neuen Stellen Ausschau zu halten. Dabei sind Stellenbeschreibungen, die eine klare Vorstellung des Aufgabenbereiches sowie der Unternehmenskultur vermitteln, besonders gefragt - allerdings selten vorhanden. Denn 83 Prozent der Teilnehmer:innen geben an, dass sie diese in den seltensten Fällen auch tatsächlich vorfinden.
Das Problem: Besonders in mittelständischen Unternehmen sieht das Employer Branding auf LinkedIn & Co. eher mau aus. So fehlt es oftmals schon an relevanten Informationen zu den ausgeschriebenen Stellen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Online-Präsenz so aufzubauen, dass Jobsuchende direkt auf den ersten Blick klare und präzise Informationen zu Ihrem Unternehmen vorfinden. Nutzen Sie zudem nicht nur die Möglichkeit, Ihre Stellenanzeigen zu veröffentlichen, sondern platzieren Sie auch wichtige Infos zu Ihrer Unternehmenskultur, Weiterbildungsmöglichkeiten und ganz allgemein der Atmosphäre in Ihrem Unternehmen, damit sich potentielle Bewerber:innen einen umfassenden Eindruck verschaffen können. Hierbei gilt: Je authentischer, desto besser. Klinisch rein gewaschene Posts von CEOs oder Vorständen sind nicht das, was zieht. Hier sind im wahrsten Sinne des Wortes alle Mitarbeiter:innen gefragt.
Informationen aus Erster Hand
Denn besonders die Gen Z ist dafür bekannt, großen Wert darauf zu legen, dass sie sich mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten, auch identifizieren können. Dafür bieten sich soziale Netzwerke hervorragend an. Schließlich ist der erste Reflex junger Talente oftmals, Ihr Unternehmen auf Instagram und Co. zu suchen. Scheuen Sie also nicht davor, Ihre Social-Media-Präsenz weiter auszubauen und so einen persönlichen Einblick in den Arbeitsalltag in Ihrem Unternehmen zu gewähren, indem Sie beispielsweise Mitarbeiterportraits veröffentlichen.
Auch ehemalige Mitarbeiter:innen spielen eine wertvolle Rolle beim Recruiting: Als sehr relevant empfinden Bewerber:innen der Gen Z Informationen auf Portalen wie Kununu oder Glassdoor. Denn wer könnte authentischer über die Unternehmenskultur berichten als Menschen, die selbst Teil davon waren? Beobachten Sie, was aktuelle oder ehemalige Kolleg:innen über Sie und Ihr Unternehmen zu sagen haben, beantworten Sie Bewertungen und ziehen Sie daraus wertvolles Feedback zur Verbesserung Ihrer Prozesse und Strukturen.
Fazit: Fokussiertes Employer Branding und klare Kommunikation
Um die Gen Z passend abzuholen, eignen sich einige Kanäle mehr und andere weniger. Allem voran steht die Wichtigkeit klarer und umfassender, schnell auffindbarer Informationen – unabhängig von welchem Kanal. Nutzen Sie die Power von Suchmaschinen, Karrierenetzwerken wie LinkedIn und Bewertungsplattformen. Bespielen Sie Social Media, überprüfen Sie Ihre eigene Karriereseite und bauen Sie diese Kanäle nach und nach weiter aus. Und keine Sorge, es muss nicht immer Hochglanz sein. Es geht vor allem um Authentizität. Lösen Sie sich von Ressourcenfressern, die keinen nachhaltigen Eindruck beim akademischen Nachwuchs hinterlassen und konzentrieren Sie sich stattdessen auf die “ertragreichen” Top-Channel, um echten Impact zu erzeugen.
Weitere Details und spannende Erkenntnisse zu den Anforderungen der Gen Z an ein wirksames Employer Branding finden Sie im aktuellen Karrierebarometer Young Talents. Es steht zum Download bereit.