Vom Sinn des Lebens und der Arbeit: Was Karriere für die Gen Z bedeutet und wie Unternehmen davon profitieren
- Dienstag, 1. August 2023
- Svenja Rausch
Was macht es mit den künftigen Arbeitnehmer:innen, wenn sich nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern auch die Perspektive verändert?
Was macht es mit den künftigen Arbeitnehmer:innen, wenn sich nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern auch die Perspektive verändert? Wenn sie gebraucht werden, weil es an Fachkräften mangelt, doch die Zukunft ungewiss ist? Welche Bedeutung hat die Arbeit unter den gegebenen Umständen im Leben der Gen Z? Und wie gehen Arbeitgeber damit um? Wir geben Antworten.
Der Arbeitsmarkt ist im Umbruch. Etwa 6 Mio. Arbeitnehmer:innen aus Boomer-Generation und Gen X gehen in den nächsten Jahren in Rente. Die jungen Generationen übernehmen und bis Ende des Jahrzehnts prägt die Gen Z weitgehend das Geschehen. Zahlenmäßig rücken allerdings weniger Menschen nach, als es Abgänge gibt, so dass eine Lücke von ca. drei Mio. Arbeitskräften entsteht und der Fachkräftemangel sich noch deutlich zuspitzen wird.
Wir wollten wissen: Wie hat sich die Bedeutung der Arbeit bei alldem verändert? Welchen Stellenwert hat sie im Leben der Gen Z? Welche Faktoren sind wichtig und worin unterscheiden sie sich von den anderen Generationen? Deshalb haben wir in einer repräsentativen Studie insgesamt 1.000 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt. Der daraus resultierende Report „Bedeutung der Arbeit“ bietet einen Überblick über die Herausforderungen und Veränderungen der Arbeitsorganisation im Jahr 2023.
Job und Karriere sind wichtiger denn je
Unsere Studie zeigt eine ehrgeizige und pragmatische Gen Z, die Arbeit und Karriere gegenüber deutlich ambitionierter und positiver eingestellt ist, als es das öffentliche Bild bisweilen zeigt: Die jungen Talente legen ebenso viel Wert auf ihre Arbeit wie die älteren Generationen. Dabei sind Weiterentwicklung und Aufstieg für sie sogar wichtiger. Dem Großteil der Gen Z ist die Karriere eher (45%) oder sehr wichtig (36%). Letzteres gilt für gerade mal 14 Prozent der Gen X.
Dass es allen Altersgruppen dabei zuerst um die Sicherung des Lebensunterhalts (70%) und Unabhängigkeit (44%) geht, ist vor dem Hintergrund der Krisen unserer Zeit verständlich. Gleichwohl werden Arbeit und Karriere von der Gen Z anders empfunden: Mehr noch als ihre Vorgängerinnen, will diese Generation mit Spaß (44%) und zur Selbstverwirklichung (39%) bei der Arbeit sein. Beides ist für sie nicht das Gegenteil von Karriere, sondern ihr Antrieb.
Erst das Gehalt, dann die Work-Life-Balance
Geprägt von den finanziellen Unsicherheiten der Pandemie und direkt im Anschluss von Rezession und Preissteigerungen, steht die Sicherung des eigenen Lebensunterhalts bei den wichtigsten Faktoren des Arbeitslebens ganz oben. Das entscheidende Kriterium der jungen Generation bleibt das Geld.
JobTeaser Tipp: Stellen Sie sich darauf ein. Als Arbeitgeber müssen Sie sich im Klaren darüber sein, dass das Gehalt letztlich das wichtigste Argument ist, um neue Mitarbeiter:innen und Fachkräfte von sich zu überzeugen.
Das Gehalt und die Existenzsicherung haben auch weiterhin eine höhere Priorität als die viel beschworene Work-Life-Balance. Vor die Wahl gestellt, lieber mehr zu arbeiten und mehr zu verdienen oder weniger zu arbeiten und eben auch weniger zu verdienen, entscheidet sich die Mehrheit der Gen Z, anders als die älteren Generationen, klar für Ersteres.
Perspektive schwankt zwischen Freude und Angst
Auch wenn sie von den befragten Generationen die weitest entfernte ist, blickt die Gen Z ambivalent auf ihr Alter und sieht dem Ruhestand mit einiger Skepsis entgegen: Hinsichtlich der finanziellen Grundlage gehen aktuell gerade einmal 18 Prozent der jungen Talente davon aus, dass ihre gesetzliche Rente reichen wird.
Bei den älteren Generationen sieht es nicht viel besser aus. Dennoch ist deren Vorstellung vom Ruhestand am stärksten von der Vorfreude geprägt, mehr freie Zeit, etwa für Familie und Hobbys, zu haben. Bei den Jüngeren hält sie sich die Waage mit der Angst vor einer wirtschaftlich unsicheren Situation.
In puncto Rente und Ruhestand gibt es außerdem eine Zäsur: Die Gen Z ist die erste Generation, die nicht mehr auf die traditionelle Rentenformel vertraut. Ein wachsender Teil der jungen Talente setzt auf Eigeninitiative und stellt die private Altersvorsorge in den Vordergrund. Einerseits.
Andererseits haben viele junge Talente keine nennenswerten Ersparnisse. Während und nach der Pandemie war also kaum an erste Rücklagen für den Ruhestand zu denken. Angesichts der weiterhin hohen Lebenshaltungskosten bleibt es auch eher unwahrscheinlich, dass ein großer Teil der Gen Z in absehbarer Zeit mit einer soliden Altersvorsorge beginnen kann und wird.
JobTeaser Tipp: An dieser Stelle können (potenzielle) Arbeitgeber mit einem „Klassiker“ punkten: Die betriebliche Altersvorsorge macht Sie nicht nur für neue Mitarbeiter:innen attraktiv, sondern bindet diese im Zweifel auch längerfristig ans Unternehmen. Sollten Sie solche Angebote bereits bieten, dann machen Sie sie deutlich. Wenn nicht, wird es Zeit, darüber nachzudenken.
Für mehr Details zum Thema empfehlen wir Ihnen unseren aktuellen Trendreport „Bedeutung der Arbeit“. Er steht kostenlos zum Download bereit.