Was ist Employer Branding und wie erreiche ich die Gen Z?
- Donnerstag, 26. Oktober 2023
- Svenja Rausch
Erfolgreich agierende Unternehmen wie Apple und Google haben eine gewisse Strahlkraft im Arbeitsmarkt entwickelt. Sie rangieren auf den Top-Plätzen der Wunscharbeitgeber und können mit einzigartiger Unternehmenskultur punkten.
Erfolgreich agierende Unternehmen wie Apple und Google haben eine gewisse Strahlkraft im Arbeitsmarkt entwickelt. Sie rangieren auf den Top-Plätzen der Wunscharbeitgeber und können mit einzigartiger Unternehmenskultur punkten. Was diese Unternehmen für Bewerber:innen aber besonders attraktiv macht, ist ihr hervorragendes Employer Branding. Was Employer Branding überhaupt ist und wie Sie Ihre eigene Arbeitgebermarke erfolgreich aufstellen können, um besonders die gefragte Gen Z zu erreichen, erklären wir in diesem Beitrag.
Definition: Was ist Employer Branding?
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Employer Branding als den Aufbau und die Pflege einer Arbeitgebermarke mit dem Ziel, sich gegenüber Mitarbeiter:innen und möglichen Bewerber:innen als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Wichtig ist dabei nicht nur die Komponente der Mitarbeitergewinnung, sondern auch die der Mitarbeiterbindung. Employer Branding hört nicht auf, sobald Sie geeignete Kandidat:innen für Ihr Unternehmen gefunden und eingestellt haben. Viele verschiedene Faktoren, über die Sie nur begrenzt Kontrolle haben, zahlen auf Ihre Employer Brand ein. Dazu gehören die gelebte Unternehmenskultur, Erfahrungen im Recruiting-Prozess wie etwa im Bewerbungsgespräch, aber auch Bewertungen auf Karriereplattformen wie Kununu oder Glassdoor.
Warum die Arbeitgebermarke immer wichtiger wird
Der momentane Arbeitsmarkt ist geprägt vom steten und sich weiter zuspitzenden Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter:innen. Employer Branding ist der Schlüssel, sich von den anderen Unternehmen zu differenzieren und eine einzigartige Identität als Arbeitgeber aufzubauen. Nur wer das Instrument Employer Branding beherrscht, kann auch die Anziehungskraft aufbauen, um Talente für sich zu gewinnen und diese auch zu halten. Employer Branding spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter:innen: Starkes Employer Branding schafft eine positive Unternehmenskultur, in der sich Angestellte wertgeschätzt fühlen, produktiver arbeiten und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Dadurch kommt es zu weniger Fluktuation der Belegschaft und einer stabilen Personallage. Ein weiterer positiver Effekt, der entstehen kann: Zufriedene Mitarbeiter:innen können als Botschafter:innen in die Kommunikation eingebunden werden. Das hat einen enormen Effekt auf die Außenwahrnehmung, aber nur wenn die Personen und Botschaften auch authentisch sind. Dadurch können Sie insbesondere bei der Gen Z punkten. Die jungen Talente sind gefragt wie keine andere Generation und legen besonders Wert auf eine ehrliche Arbeitgebermarke, mit der sie sich identifizieren können. Übertriebene Versprechen und suggerierte Vielfalt erkennen sie sofort und hinterlassen bei der Gen Z einen schlechten Eindruck. Was für sie einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, sind ein positives Arbeitsumfeld, flexible Arbeitsmöglichkeiten und der Purpose – also der Sinn und Zweck – des Unternehmens und seiner Arbeit. Darauf sollten Sie setzen, wenn Sie die Young Talents für sich gewinnen wollen.
Der Unterschied zwischen Personalmarketing und Employer Branding
Die Begriffe Employer Branding und Personalmarketing werden oft synonym verwendet. Tatsächlich handelt es sich um zwei verwandte Konzepte mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Beide haben das Ziel, Bewerber:innen anzuziehen und neue Talente für das Unternehmen zu gewinnen. Personalmarketing fokussiert sich dabei nur auf die kurzfristige Aufgabe, neue Mitarbeiter:innen einzustellen. Employer Branding ist langfristiger gedacht. Es geht nicht nur darum, jemanden einzustellen, sondern eine attraktive und ansprechende Arbeitgebermarke aufzubauen und so für Interesse bei potenziellen Kandidat:innen zu sorgen. Das führt langfristig zu mehr Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen, die besser zum Unternehmen passen. Dabei stehen strategische Maßnahmen wie die Erfassung und Kommunikation der gelebten Unternehmenskultur im Fokus des Employer Branding, während das Personalmarketing sich vor allem auf operative Maßnahmen wie das Schalten von Stellenanzeigen oder die Präsenz auf einer Jobmesse fokussiert. Diese Maßnahmen im Rahmen des Personalmarketing sind auch Teil des Employer Brandings – sie verfolgen jedoch das kurzfristige Ziel von mehr Einstellungen, während die Arbeitgebermarke langfristig die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens verändern will.
Fazit: Bekanntheit steigern und profitieren
Employer Branding macht den Unterschied, ob Bewerber:innen überhaupt in Erwägung ziehen, sich für Ihr Unternehmen zu entscheiden. Kurzfristige Maßnahmen können das nur bedingt beeinflussen. Damit Sie mit Ihrer Arbeitgebermarke in den Köpfen bleiben, muss das Employer Branding sich über einen langen Zeitraum mit kontinuierlichen Bemühungen entfalten. Employer Branding ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und zwar einer, den Sie im Wettbewerb mit allen anderen Arbeitgebern laufen, die genauso versuchen, Arbeitnehmer:innen für sich zu gewinnen. Umso wichtiger ist es, dass Sie die nötige Zeit und Energie investieren, um Ihre einzigartige Identität als Arbeitgeber effektiv zu kommunizieren. Bleiben Sie auf dem Boden der Tatsachen und fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken und individuellen Vorteile. Nur so schaffen Sie eine überzeugende und echte Arbeitgebermarke, die auch die skeptische Gen Z überzeugt.