Weiterbildung in Zeiten der Rezession - Upskilling für die Gen Z: So lernen die Young Talents
- Dienstag, 7. Februar 2023
- Svenja Rausch
In Zeiten eines Hiring Freezes ist es besonders wichtig, das bestehende Personal weiterzubilden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die jungen Talente Gen Z, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, stehen vor der Herausforderung, sich in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt zurechtzufinden. In Zeiten eines Hiring Freezes ist es besonders wichtig, das bestehende Personal weiterzubilden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber auch für die persönliche Weiterentwicklung, die Entwicklung von neuen Skills und Fähigkeiten und das Erklimmen der Karriereleiter ist das sogenannte “Upskilling” unerlässlich.
Für den akademischen Nachwuchs der Gen Z ist es heute im Grunde selbstverständlich, kontinuierlich hinzuzulernen, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben oder diese zu verbessern. Meist nutzt er dafür formale Weiterbildungen und Zertifikatskurse, die an der Hochschule oder online absolviert werden. Mit Eintritt ins Berufsleben setzt sich diese Anforderung fort. Im Sinne der Mitarbeiterentwicklung und -bindung, gerade auch in Zeiten der Rezession, bieten viele Unternehmen deshalb inzwischen auch interne Weiterbildungsmöglichkeiten an. Diese Kurse beziehen sich auf verschiedene Themenbereiche wie beispielsweise Leadership, Marketing oder Technologie und können von externen Trainer:innen oder von erfahrenen Mitarbeiter:innen des Unternehmens geleitet werden.
Die Lernmethoden im Vergleich
Networking – Fokus: Soziale Kompetenzen
Liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung der persönlichen sozialen Fähigkeiten, ist das Networking eine geeignete Maßnahme, diese auszubauen. Durch das Knüpfen von Kontakten und den Austausch von Ideen und Erfahrungen mit anderen Beteiligten und Fachleuten der Branche erlernen die Young Talents beispielsweise, sich aktiv und respektvoll an Gesprächen zu beteiligen und sich darüber hinaus als kompetent und interessant zu präsentieren. Zudem ermöglicht Networking, den Blick zu erweitern: Andere Meinungen und Blickwinkel auf Themen des eigenen, naturgemäß begrenzten Umfelds bringen nicht selten neue Sichtweisen und Impulse ins Unternehmen und liefern neue Ideen oder Lösungsansätze für mögliche Probleme.
Das Networking kann beispielsweise auf Konferenzen, Events oder durch die Teilnahme an Fachgruppen erfolgen. Karrierenetzwerke wie LinkedIn bieten hier einen weiteren kontinuierlichen und ortsunabhängigen Anlaufpunkt für den gegenseitigen Austausch.
Unternehmen sollten den jungen Talenten die Möglichkeit geben, zeitliche Ressourcen auf den Aufbau des eigenen Netzwerkes zu verwenden. In der Regel profitieren beide Seiten davon, wenn die gewonnenen Erkenntnisse im Unternehmensalltag zum Einsatz kommen. Im besten Fall lässt sich sogar ein Imagetransfer des hausinternen Influencers auf das eigene Unternehmen verzeichnen.
Learning on the Job – Fokus: Praxis
Eine weitere Möglichkeit, sich weiterzubilden, ist das Lernen anhand der täglichen Arbeit – on the Job –, bei dem zugleich praktische Erfahrung im Beruf gesammelt wird. Indem die Young Talents neue Aufgaben und Herausforderungen im Unternehmen annehmen und dabei von erfahrenen Kolleg:innen lernen, verbessern sie den eigenen Kenntnisstand und ihre Fähigkeiten kontinuierlich.
Diese Art des Lernens bietet die Möglichkeit, neue Kenntnisse direkt in der Praxis anzuwenden und somit auch schneller zu vertiefen und zu verinnerlichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Lernen auf Jobebene einen relevanten, sichtbaren Bezug zur Arbeit und den damit verbundenen Herausforderungen und Problemen hat, was zusätzlich motivieren kann. Somit können ganz gezielt jene Fähigkeiten erworben und ausgebaut werden, die für das tägliche Tun den größten Nutzen bieten und für die eigene Karriereentwicklung wichtig sind.
Das Learning on the Job ist eine gute Ergänzung zu anderen Upskilling-Methoden und kann insbesondere für die Gen Z, die in eine schnelllebige und sich ständig verändernde Arbeitswelt eintritt, eine gute Möglichkeit sein, sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Blended Learning – Fokus: Individualität
Neben den zuvor genannten Methoden gibt es noch das sogenannte Blended Learning. Dabei werden passende Inhalte unterschiedlicher Lernmethoden kombiniert – “blended” –, um eine individuelle und vielseitige Weiterbildung zu ermöglichen. So wird der traditionelle Präsenzunterricht beispielsweise durch Online-Seminare, Webinare oder E-Learning-Module ergänzt. Eine solche Kombination von Methoden bietet auch die Möglichkeit, das Lernen auf die individuellen Bedürfnisse der Young Talents auszurichten und somit eine effektivere Weiterbildung zu gewährleisten. Gerade die Gen Z, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist, schätzt die Möglichkeiten, die das Blended Learning mit sich bringt: Nicht nur zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort lernen, da die Informationen von überall abrufbar sind, sondern auch eine optimale Work-Life-Balance durch die flexible Integration in den eigenen Alltag.
Fazit: Die Lernkultur als Voraussetzung für ein funktionierendes Upskilling
In Zeiten eines Einstellungsstopps kann es vorteilhaft sein, Weiterbildungsmöglichkeiten für bestehende Mitarbeiter:innen zu fokussieren. Diese können unter anderem dazu beitragen, dass die Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter:innen verbessert werden und somit das Team stärker und effizienter arbeitet. Indem bestehende Mitarbeiter:innen weitergebildet werden, kann das Unternehmen Kosten für die Einstellung neuer Mitarbeiter:innen sparen. Das bestehende Team wird motivierter und zufriedener sein, da es das Gefühl hat, dass das Unternehmen in seine Entwicklung und Karriere investiert. Ein gutes Upskilling-Angebot sendet positive Signale an bestehende Kolleg:innen, die in unsicheren Zeiten dringend benötigt werden.
Um das Upskilling als Entwicklungs- und Weiterbildungsmethode fest im Unternehmen zu etablieren, braucht es dazu jedoch eine Unternehmenskultur, die auf Lernen und Wissensaustausch ausgerichtet ist und die kontinuierliche Entwicklung und den Fähigkeitenaufbau der Mitarbeiter:innen fördert.
Elementarer Faktor sind dabei die eigenen Führungskräfte: Diese müssen das Lernen als wichtigen Bestandteil der Unternehmensstrategie und -Kultur begreifen und nach innen kommunizieren, fördern und anerkennen – nicht zuletzt durch das Ermöglichen flexibler Arbeitszeiten oder die Bereitstellung eines Lernbudgets. Sie sollten den Young Professionals der Gen Z als Vertrauensperson oder auch Mentor:in dienen, aufzeigen, wie Karrieresprünge im Unternehmen zu erreichen sind und wieso es dazu unter anderem der kontinuierlichen Weiterbildung bedarf.
Die Gen Z ist wissbegierig, lernwillig und neugierig. Das Konzept des Lifelong Learning ist gleichsam Teil ihrer DNA – und sie fordert die Möglichkeit zum Upskilling sowieso aktiv von Ihnen ein. Sorgen Sie am besten dafür, dass es unterschiedliche Upskilling-Methoden für die jungen Talente gibt, die schnell und einfach zugänglich sind. Learning-Management-Systeme können hier unterstützen. Auch der regelmäßige interne Austausch und die Wissensweitergabe – abteilungsübergreifend oder innerhalb einzelner Teams –, ist hier eine gute Praxis. Erfahrene Mitarbeiter:innen können die Nachwuchskräfte bei der persönlichen Entwicklung begleiten und für den entsprechenden Wissenstransfer sorgen.
Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter:innen immer wieder dazu, die bestehenden Angebote auch entsprechend wahrzunehmen und verdeutlichen Sie, wieso dies nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Entwicklung jedes oder jeder Einzelnen zugute kommt.
Wenn Unternehmen diese Schritte umsetzen, können sie eine Lernkultur etablieren, die die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter:innen fördert und substanziell zum Geschäftserfolg beiträgt. Durch die verschiedenen Lernmethoden – Networking, Learning on the Job und Blended Learning – können sie Wissen und Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten, kontinuierlich weiter ausbauen und sich so in der sich ständig verändernden Arbeitswelt behaupten.
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