Employee Experience: Wie schaffe ich für junge Mitarbeiter:innen ein Arbeitserlebnis?
- Freitag, 5. November 2021
- Svenja Rausch
25 Prozent der Studierenden und 15 Prozent der Absolvent:innen haben ihre Anforderungen an den Arbeitgeber erhöht. So lautet das Ergebnis des aktuellen JobTeaser Karrierebarometers.
25 Prozent der Studierenden und 15 Prozent der Absolvent:innen haben ihre Anforderungen an den Arbeitgeber erhöht. So lautet das Ergebnis des aktuellen JobTeaser Karrierebarometers. Arbeitgeber, die ihren Fokus auf die Employee Experience (EX) richten, werden diesen Ansprüchen gerecht und profitieren von erhöhter Arbeitsmotivation und Produktivität. Wir verraten, worauf es bei der EX ankommt.
Was ist die Employee Experience?
Die Employee Experience umfasst alle Erlebnisse, die ein:e Mitarbeiter:in innerhalb des Unternehmens sammelt. Sie beschreibt die gesamte Reise der Arbeitnehmer:innen vom Bewerbungsgespräch über die täglichen To-dos bis zum Abschlussgespräch und Stellenwechsel. Die EX stellt den Menschen in den Vordergrund und zielt darauf ab, sein Arbeitsleben produktiv, inspirierend und motivierend zu gestalten – und das möglichst nachhaltig.
Ziele von Employee Experience
Die Employee Experience verfolgt grundsätzlich drei Ziele:
- Erkennen, was die Angestellten für ihre Arbeit benötigen und sie bei der Erfüllung dieser Bedürfnisse unterstützen.
- Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und damit auch deren Engagement, Produktivität und Motivation steigern.
- Das gesamte Arbeitsumfeld mit der kulturellen, technologischen und physischen Arbeitsumgebung in den Blick nehmen.
In allen Maßnahmen der EX spiegelt sich die Einzigartigkeit der Arbeitgebermarke wider. Folglich ist sie eine Ergänzung des Employer Brandings.
5 gute Gründe: Darum lohnt es sich, in die Employee Experience zu investieren
Der Fokus auf die Employee Experience wird in vielen Statistiken als vorteilhaft präsentiert. Darum sollten Unternehmen auf die EX setzen:
Relevanz
Laut einer Studie von Deloitte halten acht von zehn Führungskräften die EX für wichtig. Weitere 42 Prozent schreiben ihr eine sehr wichtige Rolle zu.
Arbeitgeberimage
Für 60 Prozent der Gen Z sind aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter:innen die wichtigste Bewertungsquelle bei der Jobsuche. Arbeitgeber, die sich mithilfe der EX um das Wohl ihrer Belegschaft kümmern, erhalten bessere Bewertungen und sind für neue Bewerber:innen attraktiver. Und das nicht nur durch persönliche Berichte: Unternehmen mit Fokus auf EX werden 11,5-mal öfter als Best Place to Work von Glassdoor gelistet.
Mitarbeiter:innenbindung
31 Prozent der Gen Z können sich nicht vorstellen, länger als zwei Jahre bei demselben Arbeitgeber zu bleiben. Mit einer guten EX können Unternehmen Talente langfristig emotional binden.
Produktivität
Eine Studie von Gallup hat einen Zusammenhang zwischen der EX und der Produktivität von Mitarbeiter:innen bewiesen. In einer offenen, wertschätzenden Arbeitsumgebung, mit den besten technologischen Tools und in einem inspirierend eingerichteten Büro arbeiten Talente lieber und besser.
Gewinn
Die EX wirkt sich auch finanziell positiv auf das Unternehmen aus. Sie verdoppelt den Umsatz und steigert den Profit vierfach.
Der Schlüssel zur Employee Experience: Produktive Arbeitsumgebung
Grundlage für eine gute Employee Experience ist die passende Arbeitsumgebung. Diese wird durch mehrere Elemente geprägt, die sich wiederum gegenseitig beeinflussen. Unterschieden wird zwischen kultureller, technologischer und physischer Umgebung.
- Die kulturelle Umgebung schafft gemeinsame Werte, die besonders für die Gen Z zentral in einem Arbeitsverhältnis sind.
- Die technologische Umgebung umfasst alle Werkzeuge, die Mitarbeiter:innen für ihre Arbeit erhalten.
- Die physische Umgebung meint das Design des Arbeitsbereichs.
Google it: Der Tech-Konzern ist Vorreiter bei der Employee Experience
Auf Glassdoor wird Google mit 4,5 Sternen bewertet. Bei knapp 26 Tausend Meinungen ist das ein herausragender Schnitt. Woran liegt das? Google hat die Ausgestaltung der Arbeitsumgebungen perfektioniert. Hier sind einige inspirierenden Beispiele:
Kulturelle Umgebung
Google lebt von der Kreativität seiner Mitarbeiter:innen. Um neue Impulse zu liefern, setzt das Unternehmen auf einen 20-Prozent-Ansatz: Wöchentlich verbringen Fachkräfte 20 Prozent ihrer Zeit mit Projekten, die sie inspirieren. In solchen Kreativphasen sind Gmail, Google News und AdSense entstanden.
Physische Umgebung
Der Google Campus erinnert architektonisch nicht an ein Bürogebäude. Freundliche Farben, flaches Zelt-Gebäude und legosteinartig bewegliche Büros regen zu unkonventionellem Denken an.
Technische Umgebung
Google möchte seinen Arbeitnehmer:innen die Arbeit von überall ermöglichen. Kostenlose, mit WLAN ausgestattete Busse holen sie von Zuhause ab, sodass die Mitarbeiter:innen bereits auf der Fahrt produktiv werden können.
Fazit: Zuhören ist essentiell, um die Employee Experience zu verbessern
Die moderne Arbeitswelt verändert sich rasant. Digitalisierung und Generationenwechsel sind nur zwei der vielen Herausforderungen, mit denen sich Arbeitgeber konfrontiert sehen. Um langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt stellen und ihnen bei ihren Bedürfnissen zuhören.
Employee Experience und Employer Branding gehen Hand in Hand. Während sich Erstere an Mitarbeiter:innen im Beruf richtet, versorgt Zweiteres das Unternehmen zukunftsorientiert mit Talenten. Welche Employer-Branding-Maßnahmen bei der Gen Z gut ankommen und welche Unternehmen sie erfolgreich umsetzen, erfahren Sie in unserem Employer Branding Handbuch.